Monkodonja - Rovinj

Mit den Aktivitäten zur Erforschung und Aufzeichnung der Bergsiedlungen (Gradina) in Istrien wurde bereits Ende des 19., bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts begonnen. Dennoch war die Existenz dieser Bergsiedlung bis 1953 unbekannt Die Kustoden des Archäologischen Museums Pula, Boris Bacic und Branko Marusic, entdeckten Monkodonja im Jahre 1953 bei der Rekogniszierung des Gebietes.

Monkodonja ist eine der über 350 Bergsiedlungen, die bislang in Istrien registriert wurden. Eine beinahe 1 km lange, ca.3 m breite und über 3 hohe Schutzmauer umgab die Siedlung. Die Stadtmauer wurde ohne Mörtel, aus teilweise tonnenschweren Steinblöcken, erbaut.

Monkodonja - Rovinj

 

Für die äußere und innere Seite der Mauer wurden monumentale Steinblöcke genutzt, der Zwischenraum wurde mit kleineren Steinen gefüllt. Die Steinblöcke wurden am Ort selbst gebrochen. So hatte man das Baumaterial gleich an der Stelle, wo es benötigt wurde, andererseits ergaben sich durch den Steinabbau ebene Terrassenflächen, die für den Bau von Häusern geeignet waren. In die Siedlung kam man durch zwei Tore, eines lag an der Westseite, das andere an der Nordseite der Siedlung. Das zur nahen Meeresküste gelegene Westtor war der wichtigste Zugang zur Stadt. Am Anfang war das Tor nur ein einfacher Durchlass durch die Schutzmauer. Aufgrund größerer Gefahren durch Überfalle wurde das Tor im Laufe der Zeit weiter ausgebaut, so daß ein respektables Schutzbauwerk entstand. Das Tor sollte räuberische Einfalle nicht nur verhindern, sondern potentielle Angreifer abschrecken.

Das Nordtor war sehr viel einfacher, es bestand aus einem Zickzackgang, durch den man aus der Stadt heraus, bzw. in die Stadt hereinkam. Die Stadt selbst bestand aus drei Teilen. Auf dem Gipfel befand sich die Akropolis, die von einer Schutzmauer umgeben war. Hier wohnten die wohlhabenderen Familien, das belegen Reste von großen Stein- und Holzbauten. Außerhalb der Akropolis lagen die Ober- und die Unterstadt. Dort befanden sich Handwerkerplätze und Wohnhäuser, die viel einfacher waren als die Häuser auf der Akropolis.

Etwa 1000 Personen lebten nach Schätzungen in dieser Siedlung, für diese prähistorische Zeit eine ausgesprochen hohe Einwohnerzahl. Während der Erforschung der Gradina, die immer noch andauert, wurden zahlreiche keramische Scherben alltäglichen Gebrauchsgeschirrs und verschiedene Metallgegenstände gefunden. Diese Funde ermöglichen den Archäologen, das Alter der Siedlung als früh-bis mittelbronzezeitlich (etwa 1800-1200 v.Chr.) einzuordnen.

Text: D. Matošević

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